Nach dem Zweiten Weltkrieg kam der Pädagogischen Akademie eine besondere Rolle zuteil. Nachdem sich Bonn als Tagungsort für den Parlamentarischen Rat gegen andere Städte durchgesetzt hatte, fand die Eröffnung des Rates zwar im Museum Koenig statt, die eigentliche Arbeit aber im Gebäude der Pädagogischen Akademie. Diese hat eine lange Geschichte, welche schon 1926 beginnt.
In den 1920er Jahren erfolgte in Preußen eine Neuordnung der Lehrerbildung, sodass eine Reifeprüfung und ein hochschulmäßiges Studium für Volksschullehrer vorausgesetzt wurden. Das Staatsministerium entschied, drei „Pädagogische Akademien“ für die nächsten zwei Jahre zu gründen, eine auch in der Rheinprovinz, wobei sich Bonn gegen Düsseldorf und Köln durchsetzte.
Erstes Provisorium in der Wilhelmschule
Als provisorische Unterbringung diente erst die Wilhelmschule, welche nach diversen Umbauten am 1. Mai 1926 als Akademie eingeweiht wurde. Ein Neubau wurde zwischen 1930-1933 nach den Plänen von Martin Witte im Bonner Süden errichtet.
Zwar noch nicht ganz fertiggestellt, wurde die Pädagogische Akademie am 2. Oktober 1933 eingeweiht, war jedoch zuvor im April 1933 vom Reichserziehungsminister in „Hochschule für Lehrerbildung“ umbenannt worden, dementsprechend in den nächsten Jahren auch im NS-Sinne betrieben.
1939 schloss die Hochschule kriegsbedingt.
Im Mai 1946 fand auf Geheiß der britischen Besatzungsbehörde die Wiedereröffnung der Pädagogischen Akademie statt.
Als das Akademiegebäude ab 1948 für den Parlamentarischen Rat und als Teil des Bundeshauses ab 1949 genutzt wurde, zog die Pädagogische Akademie in die umgebaute Karlsschule in die Nordstadt. Zwischen 1957 und 1965 entstanden an der Römerstraße ein Neubau und Erweiterungsbauten in den 1970er Jahren.
Das alte Akademiegebäude wurde ab 1948 vom Architekten Hans Schwippert neu geplant, die Umbaumaßnahmen begannen im Februar 1949, am 5. Mai war Richtfest. Der Bau sollte nun Transparenz darstellen, ganz dem demokratischen Leitbild folgend. Im Altbau und neuen Südflügel entstanden unter anderem ein Plenarsaal, Lese- und Schreibsaal, eine Bibliothek, Arbeitsräume, Fraktionssitzungssäle, Ausschussräume, Rundfunkstudios, Verwaltungsräume und eine Druckerei. Im neu errichtetem Nordflügel unter anderem die Büros der Ländervertretung, Sitzungsräume und Diensträume.
Die ganze Anlage konnte ab dem 15. August 1949 genutzt werden. Am 7. September, am Tag der Konstitution des Bundestages, und am 12. September, an dem die Bundesversammlung zur Wahl des Bundespräsidenten zusammentrat, erfolgten die ersten großen Sitzungen im neuen, nun Bundeshaus genannten Gebäude.
1951 und 1953 fanden Erweiterungsmaßnahmen statt, denen in den nächsten Jahrzehnten noch weitere Umbauten folgten.